Du bist nicht allein
Auch in Corona-Zeiten gibt es Hilfe bei psychischen Krankheiten
Einsamkeit, Sorgen, Ängste, aber auch einschneidende Lebenssituationen oder Veranlagung können psychische Krankheiten auslösen. Was tun im Fall der Fälle – einfach einmal abwarten, sich weniger Stress machen und denken, das wird schon wieder? Auf keinen Fall. Psychische Krankheiten sind ein ernstes Thema. Und das nicht nur in Corona-Zeiten.
Zum Glück haben sich in diesem Bereich aber auch die Hilfsangebote für Betroffene enorm verbessert.
Die wichtigsten Schritte, um wieder gesund zu werden, sind:
- Die Symptome schnell erkennen.
- Sich die Krankheit eingestehen.
- Professionelle Hilfe sowie Hilfe aus dem eigenen Umfeld annehmen.
Woran kann ich eine psychische Erkrankung erkennen?
Je früher die Krankheit erkannt wird, desto besser lässt sie sich behandeln. Wichtig: Krankheitsbilder können sehr individuell sein. Die folgenden Beispiele sind nur als Anhaltspunkte gedacht und müssen nicht immer zutreffen.
Chronische körperliche Beschwerden ohne auffindbare körperliche Ursache
- Magenschmerzen
- Schlafstörungen
- Migräneanfälle
Dauerhaft schlechte mentale Verfassung:
- Ängstlichkeit
- Niedergeschlagenheit
- Reizbarkeit
- Müdigkeit
Sie sind nicht alleine!
Jedes Jahr leiden rund ein Viertel aller Erwachsenen in Deutschland an psychischen Krankheiten. Bei Krankschreibungen stellen diese die zweithäufigste Diagnosegruppe dar. Besonders häufig sind Depressionen und Angststörungen. Es gibt also keinen Grund, sich zu schämen und eine psychische Erkrankung nicht genauso zu behandeln wie eine körperliche.
Warum leiden so viele Menschen unter psychischen Erkrankungen?
Natürlich ist die Corona-Krise in vielerlei Hinsicht eine enorme mentale Belastung. Viele Menschen sorgen sich um ihre Gesundheit und die um ihrer Liebsten, haben Angehörige verloren oder kämpfen in der schwierigen wirtschaftlichen Lage um ihre Existenz. Durch Kontaktbeschränkungen und den Wegfall von Freizeitangeboten fühlen sich viele zusätzlich auch noch einsam.
Neben der Pandemie dürfen wir aber auch die zahlreichen anderen Stressfaktoren nicht vergessen. So ist beispielsweise die Arbeitswelt seit einigen Jahren so stark im Umbruch wie selten in der Geschichte. Immer mehr Flexibilität wird gefordert, viele Branchen wandeln sich rasant. Komplexität und Veränderungen im Beruf können schnell zu einer Überforderung führen.
Individuelle Hilfe statt „One size fits all“
Jeder Krankheitsverlauf ist anders. Darum wird auch Ihr Hilfsprogramm idealerweise ganz individuell auf Sie abgestimmt. Es gibt eine Vielzahl von Angeboten. Welche davon verfügbar und am besten für Sie geeignet sind, besprechen Sie mit einem Experten oder einer Expertin.
Zwei Beispiele:
- Kontaktlose Hilfe für zu Hause Einige Hilfsangebote können Sie schon mit sehr geringem Aufwand von zu Hause aus in Anspruch nehmen. Zu diesen gehören beispielsweise Online-Selbsthilfeprogramme, Telefon-Coachings oder KrisenHotlines.
- In manchen Fällen gibt es Wahlmöglichkeiten für schwer psychisch Kranke Auch bei schweren Krankheitsfällen tut sich im Moment viel: So muss die Behandlung nicht immer stationär in einer Klinik stattfinden. Es werden zunehmend Möglichkeiten geschaffen, auf Wunsch zu Hause eng von einem Team aus Facharzt oder Fachärztin und Bezugstherapeuten betreut zu werden. Während für einige das Klinikumfeld am meisten Sicherheit schafft, fühlen sich andere in ihrer vertrauten Umgebung wohler.
An wen wende ich mich nun?
- Als Ihre BKK beraten wir Sie gerne über unser umfassendes Angebot. Kontaktieren Sie einfach Ihren Ansprechpartner oder Ihre Ansprechpartnerin.
- Vereinbaren Sie einen Termin mit Ihrem Hausarzt. Dieser wird die weiteren Schritte mit Ihnen besprechen.
- Wenden Sie sich an eine Vertrauensperson aus Ihrem Umfeld, die Ihnen bei der Umsetzung der nötigen Maßnahmen helfen kann.
- Bei einem akuten psychischen Zusammenbruch rufen Sie die Rettung: 112. Falls Sie fürchten, sich oder andere zu verletzen, rufen Sie zusätzlich die Polizei: 110.
Veröffentlicht am: 14.05.2021 - Zuletzt geändert am: 15.03.2024
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