Tief durchatmen!

Mit jedem Atemzug strömt etwa ein halber Liter Luft durch unsere Atemwege, die sich stark verästeln und in mikroskopisch kleine Lungenbläschen münden. Dort findet der lebenswichtige Gasaustausch statt. Sauerstoff gelangt in die Blutbahn und Kohlenstoffdioxid gelangt zum Ausatmen aus der Blutbahn wieder in die Lunge. Dabei verfügen die Atmungsorgane über eine erstaunliche Fähigkeit zur Selbstreinigung. Grobe Schmutzpartikel, aber auch Krankheitserreger werden schon im Mund- und Nasenraum herausgefiltert. In den Bronchien fangen winzige Flimmerhärchen weitere Partikel ab, um sie anschließend zum Abhusten in die Luftröhre zurückzuführen.

Fit und leistungsfähig bleiben

Im Alltag können wir unsere Lunge bei der Erfüllung ihrer Aufgaben aktiv unterstützen. Eine ausgewogene Ernährung mit vielen Vitaminen und ungesättigten Fettsäuren stärkt die Abwehrkräfte des gesamten Körpers – auch die der Lunge. Und viel Bewegung regt die Durchblutung an. Das vereinfacht den Gasaustausch. Durch Ausflüge in den Wald oder den nächsten Park können wir diesen Gasaustausch zusätzlich verbessern, da Pflanzen in der Umgebung Schadstoffe aus der Luft filtern. Außerdem können sie unser Immunsystem anregen und sogar unsere Psyche profitiert von ihrer Nähe. Selbst Zimmerpflanzen können sich so positiv auf unsere Gesundheit auswirken.

Saubere Luft – saubere Lunge 

Indem wir auf saubere Atemluft achten, geben wir der Lunge die Möglichkeit, sich selbst zu reinigen. Außerdem atmen wir weniger Feinstaub ein. Der kommt insbesondere an viel befahrenen Straßen, Industrieanlagen und Flughäfen in hoher Konzentration vor. Doch die mit Abstand größte Quelle ist die Zigarette. Der Schutzmechanismus der Atemwege ist den winzigen Schmutz- und Schadstoffteilchen des Feinstaubs nicht gewachsen. Diese können tief in unsere Lunge vordringen. Eingeatmete Giftstoffe gelangen sogar bis in den Blutkreislauf. Dadurch erhöht sich das Risiko für Entzündungen und dafür, an Krebs zu erkranken.

Möglichkeiten zur Früherkennung

In Deutschland gibt es für Lungenkrebs bisher kein wirksames Früherkennungsprogramm. Oft lassen sich erste Anzeichen und Beschwerden nicht eindeutig zuordnen. Deshalb ist es schwer, die Krankheit frühzeitig zu erkennen. Umso wichtiger ist es, mögliche Anzeichen ernst zu nehmen. Dazu zählen unter anderem Atembeschwerden, anhaltende Heiserkeit oder wochenlanger, sich stark verändernder Husten. Aber auch Fieberschübe, Konzentrations- oder Leistungsverlust können Warnsignale sein. Wenn Sie andauernde und starke Beschwerden haben, lassen Sie sich lieber einmal zu viel als einmal zu wenig ärztlich untersuchen. Ihre Lunge wird es Ihnen danken.

Mit diesen einfachen Tests können Sie die Leistungsfähigkeit Ihrer Lunge regelmäßig selbst überprüfen und dabei die Atemmuskulatur trainieren. Ein Luftballon und eine Kerze sind alles, was Sie dafür benötigen.

Volumentest

Atmen Sie tief ein. Pusten Sie beim Ausatmen einen Luftballon auf. Machen Sie die Lunge ganz leer. Bekommen Sie den Ballon mit einem Atemzug auf Kopfgröße?

Krafttest

Halten Sie ein angezündetes Teelicht eine Armlänge vom Gesicht entfernt. Pusten Sie es mit einem einzigen Atemstoß aus. Wenn es anfangs nicht klappt, tasten Sie sich schrittweise an die Entfernung heran.